Den Job des Lebens finden.

Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Bewerbung

Was Berufung bedeutet:

Eigene Talente und Fähigkeiten einbringen können. Es geht nicht um Ihr Leben.

Im Überblick:

Was eine gute Bewerbung ausmacht.

 

Basis sind Sie als Person, Ihre Geschichte, Erlebnisse und wie Sie aufgewachsen sind. Daraus entwickeln sich Wünsche und eine daraus eine Motivation für die Arbeit, um die entwickelten Talente dort einzusetzen.

 

Das Anschreiben, der Lebenslauf, Ihr Bild und die Ihre weiteren Anlagen (Zeugnisse und Bescheinigungen) sollten Ihren Charakter und Ihren Stil widerspiegeln.

Was sind Ihre Talente?

Es ist gar nicht einfach, die eigenen Talente zu „sehen“. Schreiben Sie Attribute auf. Attribute sind Eigenschaften, Wesensmerkmale wie zum Beispiel kreativ sein, gut organisieren können oder verlässlich sein. Vielleicht helfen Ihnen bei der Suche folgende Fragen:

  • Was machen Sie richtig gerne?
  • Was motiviert Sie?
  • Was können Sie gut?
  • Wofür loben oder beneiden Sie andere?
  • Wovon können Sie stundenlang erzählen?

Sprechen Sie über Ihr Ergebnis auch mit anderen wie zum Beispiel mit Eltern, Verwandten, Freund:innen oder Vereinsmitgliedern und prüfen Sie, ob die von Ihnen aufgeschriebenen Attribute tatsächlich „stimmen.“

Berufswahltests nutzen

Es gibt unzählige Berufswahltests. Je mehr Sie davon nutzen, desto präziser wird das Bild, das Sie von sich und den Berufsfeldern erhalten, in denen Sie Ihre Talente einbringen können. Hier zwei von vielen, vielen Beispielen:

Bedenken Sie: Es geht um Ihr Leben und die „Lebensaufgabe“, der Sie bis zum Renteneintrittsalter von derzeit bei 67 Jahren nachgehen werden. Daher lohnt es sich, den richtigen Beruf zu finden.

Merke

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

 

Der erste Eindruck zählt.

Daher sollte Ihre Bewerbung folgendes bieten:

  • eine klare Gliederung und Übersicht
  • sehr gute Lesbarkeit (Schriftart, Farbe, Kontrast)
  • und ein richtig (!) gutes Bild von Ihnen.

Der Gesamteindruck Ihrer Bewerbung hat großen Einfluss auf die spätere Beurteilung.

 

Inhalte Bewerbung

Weniger ist zumeist mehr. Zu viele Informationen können verwirren.

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Schul-Zeugnisse
  • Weitere Anlagen wie Praktika, Ehrenamt
  • optional: Deckblatt

Das Dateiformat sollte jeder öffnen, versenden, uploaden können. Es eignet sich dazu das PDF – hier zum Download

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Anschreiben oder auch Motivationsschreiben

Ein simpler Aufbau reicht aus bestehend aus

  • Einleitung + Motivation
  • warum hier beworben
  • Erfahrungen, Fähigkeiten + Soft Skills, Talente
  • optional Vision (besonders wichtig im Studium)
  • Schluss

Aus dem oben genannten Aufbau ergibt sich die Regel, dass ein Motivationsschreiben 1 bzw. maximal 2 DIN A4 Seiten umfassen soll.

 

Pflichtelemente für das Anschreiben bzw. Motivationsschreiben

Das Anschreiben ist der wichtigste Teil der Bewerbung und zugleich die einzige Möglichkeit, sich inhaltlich frei auszudrücken. Lebenslauf, Zeugnisse und Bescheinigungen sind inhaltlich vorgegeben. Das Anschreiben sollte folgende Informationen enthalten.

  • Adresse Unternehmen inklusive Ansprechpartner
    (Achtung: auf richtige Schreibweisen bei Firmierung, Straße und Ansprechpartner achten)
  • Datum
    (präferiert ist 05.02.2023, weniger üblich ist 5. Januar 2023)
  • Betreff
    (Angabe, auf welche Stelle/Postion sich die Bewerbung konkret bezieht)
  • Unterschrift
    (Achten Sie auf ein gutes Schriftbild)
  • Ihre Kontaktdaten
    (Vollständiger Name, Anschrift und Kontaktdaten wie E-Mail, Telefon)

Das Bild stellt einen typischen Aufbau eines Anschreibens dar, aus Anschrift, Datum, Betreffzeile sowie Textstruktur in klar gegliederten Absätzen. Die Position der eigenen Kontaktdaten kann variieren.

Kern der Bewerbung

Sie als Person und Ihre Motivation sind das Herzstück Ihrer Bewerbung.

  • Für die Formulierung des Motivationsschreibens sollten Sie sich Zeit nehmen. Eine gute Formulierung dauert mindestens 2 Stunden und darüber hinaus.
  • Das Gute ist: Wenn Sie unterschiedliche Unternehmen anschreiben möchten, müssen Sie das fertige Motivationsschreiben nur duplizieren und nur wenig anpassen.

 

Beachte: Ein Unternehmen investiert für eine Ausbildung von 3 Jahren nicht weniger als 60.000 Euro* und mitunter deutlich mehr. Unternehmen versuchen daher die beste Entscheidung zu treffen aus allen Bewerbungen. Die Frage, die Sie daher beantworten sollten ist diese: Warum sollte das Unternehmen/die Universität genau Sie nehmen?

 

*in 2017/2018 waren es 20.855,00 Euro/Jahr zzgl. Ausfallzeiten für Ausbilder, Rekrutierungsaufwendungen etc.

Begleitende E-Mail

Wenn Bewerbungen per E-Mail oder auch über ein Upload-Tool versendet werden, sollten einige pointierte Worte eingefügt werden. Heißt: Kurz und bündig bleiben. Den Fokus auf den Anhang legen.

  • Verzicht auf lange Ausführungen.
  • Nur kurzer Verweis auf die Anlage(n).
  • Klare Gliederung.

 

Signatur erstellen

E-Mail-Programme bieten die Möglichkeit, Signaturen einzufügen. Diese Signatur kann bei jeder neu formulierten E-Mail eingefügt werden per Klick. Das macht keine Arbeit und sieht immer perfekt aus.

In einer E-Mail-Signatur sind alle relevanten Informationen des Absenders enthalten. Die E-Mail selbst, also die Nachricht, sollte kurz und bündig sein.

Lebenslauf

Einfach aber professionell „gestalten“. Unbedingt Einzüge bzw. Tabulatoren nutzen.

Pflichtelemente

  • Name
  • Datum
  • Unterschrift
  • Ihre Kontaktdaten (Straße, PLZ, Ort)

Freiwillig

  • Interessen
  • Foto, Geburtsdatum, -ort
  • Staatsbürgerschaft

 

Programmempfehlung: Microsoft Word
Als Textverarbeitungsprogramm hat sich über die Jahrzehnte Microsoft Office (MS-Office) mit dem Programm MS-Word durchgesetzt. Wenngleich diese Software nicht kostenlos ist, geht nach Ansicht von Punktmacher später im Studium oder im Berufsleben kaum etwas an diesem Programm vorbei.

Ein gutes Foto ist kein Zufall: Ihr Bewerbungsfoto

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Die Geheimnisse guter Fotos. Einige wertvolle Tipps. Die Frage ist nicht, ob Sie gut aussehen. Die Frage ist, ob Sie gut aussehen wollen.

 

Achten Sie insbesondere auf:

  • Ausdruck im Gesicht d.h. Mimik, Lächeln vs. Lachen
  • Position z.B. zentral vs. Goldener Schnitt (1/3-Regel)
  • Bildformat 16:9 vs. 4:3
  • Ausschnitt komplett vs. Haare angeschnitten
  • Farben farbenfroh vs. reduziert
  • Hintergrund unruhig vs. ruhig
  • Schärfe bzw. Unschärfe z.B. im Hintergrund nutzen

Mimik spielt eine große Rolle. Der Gesichtsausdruck verleitet Betrachter dazu, Dinge ins Bild zu interpretieren. Achten Sie auf einen Ausdruck, der zu Ihnen und Ihren Zielen passt.

Zeugnisse und Anlagen

Viel hilft nicht immer viel. Selektieren Sie mit Bedacht. Es geht um Fokus. Es soll ein Bild von Ihnen entstehen. Was dazu beiträgt, nutzen Sie. Alles andere lassen Sie weg.

  • das letzte aktuellste (!) Schulzeugnis ist in der Regel „Pflicht“
  • sofern im Zeugnis besondere Dinge auffällig sind, erläutern Sie diese im Anschreiben
  • legen Sie zur Bewerbung passende Bescheinigungen bei (Ehrenamt, Praktika etc.)
  • weitere Fotos, Zeichnungen o.ä. bewusst selektieren

 

Wichtig ist, dass Zeugnisse und Bescheinigungen gut gescannt werden. Tipp: im Copyshop professionell scannen lassen. Dann die Datei speichern. So hat man sein Leben lang perfekte Daten.

Fragen, die sich Unternehmen regelmäßig stellen.

  • Was unterscheidet die Bewerber:innen?
  • Wie wählen wir den richtigen Bewerber:in aus?

 

Die Antworten auf die Fragen können Sie beeinflussen:

  • Was sagt ein Praktikum über Sie als Person aus?
  • Was sagt ein Ehrenamt über Sie als Person aus?
  • Was bedeutet Nachhaltigkeit* für Sie?
  • Wo engagieren Sie sich über das normale Maß hinaus?

Natürlich freuen sich Unternehmen über Mitarbeiter:innen, die sich auch abseits der Arbeit engagieren und aktiv sind.

 

*Nachhaltigkeit = Ökonomie, Ökologie, Soziales

E-Mail-Adresse

Es braucht eine gute E-Mail-Adresse.

Eine gut ausgewählte E-Mail-Adresse bleibt viele Jahre – oder sogar ein Leben lang.

MS-Office nutzen

Microsoft Word (365) ist in den meisten Unternehmen vorhanden. Wenn Sie mit Word, Excel und Powerpoint umgehen können, wird das vermutlich ein Leben lang von Nutzen sein. Für Ihre Bewerbung, also insbesondere Anschreiben und Lebenslauf gilt:

  • eine gut lesbare Schriftart auswählen
  • max. 2 Schriftschnitte (z.B. regular + bold)
  • max. 3 Schriftgrößen
  • Tabulatoren/Einzüge verwenden
  • für gleichmäßige Absätze (Zeilenabstände) sorgen
  • von Eltern, Geschwistern oder Freunden lesen lassen
  • Rechtschreibprüfung nutzen

Scans erstellen

Scans sollten gut sein – 1x richtig machen. Für immer.

  • nutzen Sie Apps wie z.B. Simple Scan
  • gehen Sie in einen Copyshop
  • bitten Sie Bekannte um Hilfe
  • ggf. sollten Sie die Scans bearbeiten
  • Speichern Sie Daten für die Zukunft

1 PDF versenden

Mehrere PDF in einer PDF zusammenführen. Nicht mehr, nicht weniger. Auf die Dateigröße achten. Diese sollte bestenfalls 5 MB nicht übersteigen (ggf. Dateigröße reduzieren). 5 MB ist vielfach in Unternehmen die Grenze, zu der E-Mails durchgelassen werden. Dagegen ist in Upload-Bereichen zumeist eine maximale Dateigröße genannt.

PDF lassen sich zusammenführen und sogar Seiten bzw. Lesezeichen integrieren. Das sorgt für maximale Übersicht.

Das Bewerbungsgespräch

Wer soweit gekommen ist, hat schon einmal die erste Hürde des Bewerbungsverfahrens übersprungen. Herzlichen Glückwunsch!

Vorbereitung zum Bewerbungsgespräch

Wer gut vorbereitet ist, kann sich auf das Gespräch konzentrieren.

  • 14 Tage vorher = Unterlagen vorbereiten, Anreise planen Tasche organisieren, Zettel + Stift die Homepage des Unternehmens ansehen
  • 1 Tag vorher = Tasche + Kleidung + Anreise prüfen + Bewerbung und Fragen ausdrucken
  • 30 Minuten vorher = Positiv denken. Sie haben etwas geschafft!
  • 5 Minuten vorher = Sie sind da. Bleiben Sie aufmerksam, denn der erste Eindruck zählt, wenn Ihr Ansprechpartner Sie zum ersten mal sieht.

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck!

Online-Gespräch von Zuhause

  • Achtung: Sie und Ihre Umgebung werden gesehen und wirken auf die Teilnehmer
  • im Zweifel ein Hintergrundbild nutzen
  • prüfen Sie 30 Minuten vor Beginn
    • Internet-Verbindung (LAN vs. Wlan)
    • Stromzufuhr
    • den Link zur Plattform (bestenfalls schon Tage vorher prüfen)
    • Akustik (Kopfhörer + Hall)
    • Informieren Sie Ihre Familie
    • den Sitz Ihrer Kleidung

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Online-Bewerbungsgespräch unterscheidet sich nicht von einem Gespräch persönlich vor Ort. Daher braucht es auch mindestens die gleiche Vorbereitung.

Der Start ist wichtig!

Der Anfang ist besonders wichtig, weil binnen weniger Sekunden der erste Eindruck entsteht.

  • begrüßen = aufrecht, lächeln, Augenkontakt, Händedruck
  • Platz nehmen = warten, ggf. Platz „erfragen“
  • warten = i.d.R. beginnt das Unternehmen
  • sich präsentieren = ggf. aufstehen – es ist Ihre Bühne/Chance

Gestik und Mimik sind bei der Begrüßung besonders wichtig. In 3 bis 5 Sekunden entsteht der sog. erste Eindruck. Die Haltung sollte aufrecht und der Händedruck verbindlich sein (nicht zu lasch, nicht zu kräftig). Ein freundliches Lächeln überwiegt alles!

Das Gespräch

Fragen, die gut „ankommen“ können:

  • Wie viele Auszubildende stellen Sie ein?
  • Worauf legen Sie besonderen Wert?
  • Wie ist die Übernahmequote bei Ihnen?
  • Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?
  • Wer wäre mein Ausbilder:in?
  • Ist es möglich, den Arbeitsplatz zu sehen?

 

Aussagen, die signalisieren, dass Sie interessiert sind:

  • Ich habe auf Ihrer Website die letzte News gelesen zum Thema XXX …
  • Ich habe gesehen, dass Sie an mehreren Standorten tätig sind. Besuchen bzw. arbeiten Auszubildende auch an mehreren Standorten während der Ausbildung?
  • Ich finde gut, was Sie herstellen/liefern. Das passt zu meinen Interessen.

Achtung: Jeder Aussage von Ihnen könnte eine Frage vom Unternehmen folgen i.S.v. „Was genau meinen Sie?“ Seien Sie daher vorbereitet. Nutzen Sie das als Chance.