Wenn eine Broschüre fertig ist, stellen sich die wenigsten die Frage, wie eigentlich eine Broschüre entsteht. Welche Phasen sind zur Erstellung einer Broschüre wichtig? Welche Schritte sind nötig, um eine Broschüre zu erstellen? Worauf ist zu achten? Punktmacher versucht, Antworten zu geben.
Broschüre für die Gemeinde Raesfeld
Die Broschüre wurde innerhalb eines Zeitraums von mehr als 9 Monaten fertiggestellt. Der Grund für diesen ungewöhnlich langen Zeitraum ist u.a. in der Beschaffung des Bildmaterials sowie der Beschaffung der Inhalte begründet. Mitunter wurden Fotos in Archiven recherchiert, Bildrechte erfragt bzw. eingeholt und Quellen ermittelt.
Hier eine Übersicht der Phasen inklusive der einzelnen Schritte innerhalb dieser Phasen. Dieses Vorgehen wiederholt sich in der Regel und findet in allen Werbeagenturen so oder in sehr ähnlicher Weise statt:
Vorbereitung
- Besprechung der gewünschten Ziele des fertigen Produktes
- Auflistung von Pflicht-Inhalten und besonderen Wünschen des Kunden
- Erstellung eines Angebotes durch die Werbeagentur, ggf. bereits inklusive Einschätzung möglicher Drittkosten wie Fotografie, Bildrechte, Lektorat bis hin zur Produktion
- Besprechung des Angebots, ggf. Verhandlung und Beauftragung
Konzeption und „roter Faden„
- Ideenentwicklung zur Erreichung der o.g. Ziele
- mehrere Seitenaufrisse, die den Ablauf der Broschüre darstellen zur Auswahl/Entscheidung
- Angabe der Platzierung der Inhalte für eine gute Didaktik und Leserführung
Layout und Text
- Entwicklung eines Layouts nach dem Corporate Design des Kunden
- Erstellung passender Texte in Inhalt und Länge
- Satzarbeiten, d.h. Einfügen der Texte ins Layout
- Auswahl von Bilder, ggf. vom Kunden geliefert, fotografiert oder in Bilddatenbanken recherchiert (zu beachten sind hier u.a. die Nutzungsrechte)
- Entwicklung sog. call-to-action, d.h. konkrete Aufforderungen an die Zielgruppe, etwas zu tun
- Zusammenfügen von Text, Bild, Gestaltungselementen zu einem überzeugenden Dokument
- Abstimmung mit dem Kunden
- ggf. Überarbeitung entsprechend der Korrekturen des Kunden
- Weiterentwicklung im „Ping-Pong“ mit dem Kunden bis zum sog. Reinlayout
Ein Blick hinter die Kulissen
Reinzeichnung und Druckvorbereitung
- Erstellung einer sog. Reinzeichnung aus dem Reinlayout
- ggf. Übergabe der Texte zum Lektorat zur Prüfung auf Rechtschreibung und Grammatik
- konkrete Satzarbeiten, Prüfung von Abständen zu Rändern, über- oder unterdruckten Inhalten, Farbmanagement, Trapping, Wahl der finalen Bildausschnitte, Durchschüsse von Texten, Einfügen von Seitenzahlen (sog. Paginierung), Erstellung z.B. eines Inhaltsverzeichnisses (z.B. bei Produktkatalogen), ggf. Einarbeitung der Korrekturen aus dem Lektorat u.v.m.
- die Reinzeichnung wird final vom Kunden freigezeichnet
Produktion
- spätestens jetzt Erstellung sog. Proofs, d.h. farbverbindlicher „Drucke“, um die Farbigkeit von Bildern, Hintergründen und die Kontraste von Text zu Bild beurteilen zu können (diese Proofs werden i.d.R. bei der Druckerei erstellt, die ebenfalls die Produktion übernimmt, um die Proofs im richtigen Farbprofil zu erstellen)
- Bestimmung von Auflage und Verarbeitung wie z.B. Rückendrahtheftung, Klebung, Fadenheftung etc.
- Bemusterung und Abstimmung des Materials und möglicher Veredelungen wie z.B. Drucklack, partieller Drucklack, Relieflack, Stanzen etc.
- ggf. Erstellen eines Dummys, anhand dessen Materialität, Dicke, Haptik etc. physisch beurteilt werden kann
- Datenübergabe der Reinzeichnung an die Druckerei
- ggf. erstellt die Druckerei einen Andruck oder eine Blaupause in Form eines Dummys, der wiederum von der Agentur (oder dem Kunden) freigegeben werden muss
- Produktion ggf. inklusive sog. Druckabnahme, d.h. Prüfung der Qualität des Ergebnisses während des Drucks
- Auslieferung
Die häufigste und größte Herausforderung für die Entwicklung einer Broschüre ist das Bildmaterial. Nicht selten stellen Unternehmen erst hier fest, dass sie kein Bildmaterial besitzen.