Über den Dächern von Münster – Exkursion zur (Grün-)Dachabdichtung
Erstmalig hat der vdd – der Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V. – Studenten der School of Architecture (MSA) eingeladen, sich im Rahmen einer Exkursion das vermeintlich „trockenen„ Thema Dachabdichtung aus der Nähe anzusehen. Was in Zeichnungen der Architektur nur ein „Strich„ ist (die Abdichtung), sorgt in der Realität dafür, dass Gebäude, Räume, Arbeitsplätze und Werte vor Feuchtigkeit geschützt sind. Am 24. Mai 2019 besichtigten 9 Studentinnen 3 Architekturbüros, 4 Dachterrassen, 1 Gründach – und 1 Käserei.
Drei Architekturbüros von zwei Seiten betrachtet
Auf der Besuchsliste standen drei Architekturbüros im Hafen von Münster, gelegen zu beiden Seiten des Stichkanals:
- Gruppe MDK
- Andreas Heupel Architekten BDA und
- Fourmove Architekten
Dirk Kaminski von der Gruppe MDK Münster stellte sein Architekturbüro vor und bot Einblicke in Entscheidungsprozesse der Architektur sowie in Entwürfe, städtebauliche Vorgaben, Wettbewerbe und Ausschreibungen. Die Dachterrasse rückte bei der Besuchergruppe schnell in den Mittelpunkt, wobei der Blick auf den Hafen die Technik unter den Füßen zweitrangig erscheinen ließ. Das ehemalige Gründach war unlängst einer Bitumenabdichtung gewichen und dient seither als Sitzbereich für Mitarbeiter. Im wahrsten Sinne demgegenüber der Blick aus dem 2016 errichteten Bürohaus „H7“. Jens Marquard von Andreas Heupel Architekten erläuterte die außergewöhnliche Holz-Hybrid-Bauweise des siebengeschossigen Gebäudes sowie die außergewöhnliche Außenfassade aus Keramik. Letztere konnte von der Terrasse aus begutachtet werden. Peer Weber und Manuel Böwing, Partner bei Fourmove Architekten luden zum lockeren Gespräch ebenfalls auf den Balkon ein – bei strahlendem Sonnenschein und Blick auf den Dortmund-Ems-Kanal.
Tipps für Studierende: die Kunst des Verwerfens
Dirk Kaminski riet den Studierenden, sich frühzeitig in der Praxis auszuprobieren: „Schon während des Studiums sollte jeder praktische Erfahrungen sammeln und bestenfalls direkt schon bei einem Architektenbüro arbeiten.“ Zwei wichtige Ratschläge gaben auch Peer Weber und Manuel den Studierenden mit auf den Weg. Zum einen sei es wichtig, die an der MSA gelehrte „Kunst des Verwerfens„ zu beherrschen, sich also von liebgewonnenen Entwürfen frühzeitig trennen zu können. Und zweitens empfahlen sie eindringlich, „von 2D auf 3D„ zu wechseln. Letzteres sei flexibler, genauer und effizienter und werde immer wichtiger werden. Die beiden Architekten machten das an konkreten Beispielen deutlich.
Über Kenner, Fans und Wissenslücken des Werkstoffes Bitumen
Das Thema Dachabdichtung spielt bei den Exkursionsteilnehmern (4. bis 6. Semester) bisher eine eher untergeordnete Rolle. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, welches Wissen insgesamt vermittelt werden muss. Ein Grund mehr, dieses Randthema zu beleuchten. Klar ist: es gibt nicht nur Fans der Bitumenbahn, sondern auch Kritiker. Letztere waren bei der Exkursion in Münster allerdings in der Minderheit. Vielmehr wurden die praktischen Vorteile des Einsatzes von Bitumenbahnen hervorgehoben, insbesondere die bekannte und „sichere„ Anwendung durch das Fachhandwerk. Ein Teilnehmer resümierte:
Interessant, was es alles zu beachten gibt bei der Abdichtung. Für mich war das vorher einfach nur eine Linie im Entwurf.“
Praktische Geschenke für die Teilnehmer
Als essenzielles Nachschlagewerk wurden den Studierenden die „Technischen Regeln – abc der Bitumenbahnen„ überreicht. Das über 300 Seiten starke Kompendium wurde mittlerweile über 40.000 mal gedruckt und an Architekten, Bauherren und Dachdeckern verteilt. Wertvolle Hinweise zu Produkteigenschaften, Anwendungsgebiete sowie Einsatz von Bitumenbahnen erhielten die Teilnehmer zudem im Gespräch mit Simone Hesse (vdd). Sie hatte Produktmuster zur Hand – und für jeden einen Senz-Sturmregenschirm dabei, passend zur laufenden Kampagne „Daran soll sich das Wetter abarbeiten“. Die Exkursion endete auf der Dachterrasse der Schaukäserei am Hafen bei einer Führung nebst Verköstigung hauseigener Käsesorten.
Unternehmen, die sich für die Organisation einer Exkursion interessieren, sprechen gern mit Punktmacher: Tel.: +49 2043 295084-0 oder mail@punktmacher.de