Welchen Wert hat Kommunikation?

Oder anders:

Wie wichtig ist die Arbeit von Spezialisten wie Werbeagenturen bzw. deren Berater, Texter und Grafiker?

Dienstleistungsunternehmen verkaufen Dienstleistungen. Produzierende Unternehmen verkaufen Produkte. Handwerksunternehmen wandeln Material durch Arbeitsleistung in Häuser, Schränke oder Dächer. Werbeagenturen verkaufen dagegen die Dienstleistung, bestehend aus Ideen, Strategien, Konzepten, Texten und Gestaltungen. Da stellt sich doch insgeheim so manch einer die Frage, ob das denn wohl im Wert mit einem Schrank, Dach oder ganzen Haus zu vergleichen ist.

Der Selektion der Zielgruppe (bzw. des Unterbewusstseins) fällt schätzungsweise 90% aller Kommunikation zum Opfer.

André Brömmel, Geschäftsführung Punktmacher GmbH

Alles ist Kommunikation. Und ohne Kommunikation ist alles nichts. Unternehmen können auf Kommunikation nicht verzichten.
Was auf den ersten Blick wie Plattitüde, Zitatklau oder Binsenweisheit erscheint, ist bei näherer Betrachtung tatsächlich richtig. Die Formel:

„Alles basiert auf Kommunikation.” Dieser Satz beinhaltet mehr Tragweite und zugleich Wahrheiten als diese 4 Worte glauben machen. Klar ist: Ohne Kommunikation funktioniert schlichtweg nichts. Nichts. Das gilt für die Tier- und Pflanzenwelt – dieser themenfremde Exkurs sei erlaubt – wie auch für die Zusammenarbeit und das Zusammenleben der Menschen.

Was ist Kommunikation?
Die Frage mag überraschen, aber sie zu stellen ist in diesem Zusammenhang wichtig, denn der Zweck von Werbeagenturen nichts anderes ist als Kommunikation zu erstellen und Kunden zu helfen, gut zu kommunizieren. Beispiel Punktmacher: Die Mission von Punktmacher als Werbeagentur ist definiert mit folgenden Worten: „Kommunikation sehenswert gestalten.“ Das ist die Aufgabe. Das ist die Daseinsberechtigung von Punktmacher. Klingt einfach? Klingt banal? Vielleicht. Doch diese Aufgabe ist komplexer als manch einer glaubt. Denn nicht alles, was geschrieben wird, wird gelesen. Wahr ist: Der Selektion der Zielgruppe (bzw. des Unterbewusstseins) fällt schätzungsweise 90% aller Kommunikation zum Opfer. Das mag bedauerlich sein, entspricht aber der Realität. Anzunehmen, alles würde gelesen, was da geschrieben wird, wäre naiv.

Gute Kommunikation ist realisierbar:

Hier eine von vielen Definitionen zur Kommunikation
Die Zahl der Definitionen ist schier endlos, jedoch sprechen die meisten von Dingen, die zwischen einem Sender und Empfänger stattfinden.

Prozess der Übertragung von Nachrichten zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern.

Prof. Dr. Günter W. Maier, Universität Bielefeld

oder

Austausch von Botschaften oder Informationen zwischen Personen.

Prof. Dr. Günter W. Maier, Universität Bielefeld

Auch Empfehlungsmarketing ist Kommunikation
„Wir werden empfohlen. Wir brauchen keine Werbung.*“ Wer das sagt, scheint bereits ein gutes Händchen für Kommunikation zu haben und intuitiv viel richtig zu machen. Klar ist auch, dass gerade eine aktive oder passive Empfehlung ohne Kommunikation gar nicht funktionieren kann.

*Werbung wird in diesem Zusammenhang häufig mit Kommunikation und/oder Marketing in einen Topf geworfen.

Alles ist Kommunikation
Was nicht bekannt ist oder gefunden wird, kann – logisch betrachtet – nicht gekauft werden. Daher ist die wichtigste Aufgabe von Kommunikation, über „etwas“ zu berichten und für dieses „etwas“ Bekanntheit aufzubauen und mehrfache Kontakte zu realisieren auf dass sich die bewusst und unbewusst wahrgenommene Information im Kopf manifestieren möge. Und weil das so ist, ist Kommunikation heute omnipräsent. Erhebungen (deren Quellen nicht mehr auffindbar sind) wiesen vor Jahren 4.000 Werbekontakte in Frankfurt pro Tag pro Bürger aus. Dazu zählten Schilder an der Straße, am Geschäft, am Fahrzeug, Logos allerorten, die Anzeige in der Zeitung, das Banner im Web, das Advertorial, die Gebäudebeschriftung, streng genommen sogar das Gebäude in seiner Architektur (Stichwort Corporate Architecture), das Schaufenster mit der Auslage, das Plakat etc. Und weil viele des Lesens müde geworden sind, haben Bilder und „bewegte Bilder“ an Bedeutung gewonnen.

Der Wert der Marke (gemeint ist die „Relevanz, Wichtigkeit“) steigt. Als Beleg für diesen Trend kann auch die Zahl der Markenanmeldungen gelten. Diese lag 2019 so hoch wie seit 2008 nicht mehr: 78.829 Anmeldungen 2019 zählte das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) und sorgten für insgesamt 830.319 eingetragene Marken (Quelle: DPMA; 28.02.2020).

Die Aufgabe von Unternehmen im Hinblick auf Zielgruppen-Kommunikation
Die Aufgabe guter Kommunikation ist vor allem diese eine: informieren. Nicht kommunizieren, sondern informieren. Das war früher schon so und ist bis heute so geblieben. Es hat sich schnell herausgestellt, dass demjenigen viele zuhören, der besonders gut informieren kann. Und Zuhörer sind beim Thema Kommunikation essenziell. Denn nur Zuhörer sorgen für Bekanntheit, Reichweite, Multiplikation und Verkäufe. Die Tatsache, dass Informationen gut aufbereitet werden müssen, um beachtet zu werden, muss Unternehmen dazu verleiten, mehr Wert auf Inhalte zu legen. Dazu braucht es Themen, Texter und Temperament.

Die Dinge werden immer komplexer. Kaum jemand kann die Angebote oder Technik dahinter überblicken. Daher herhalten die Menschen, die diese Produkte verkaufen, eine immer stärkere Führungsrolle und damit Verantwortung gegenüber ihren Kunden.

Der Teil, den wir einfach glauben müssen, ohne die Erklärung zu verstehen, wird immer größer. Damit kommt den Erklärenden eine höhere Bedeutung zu als ihrer Erklärung.

50 Erfolgsmodelle von Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler

Tipps für Unternehmen
Hier einige Empfehlungen für Geschäftsführer und Marketer, die Kommunikation für Unternehmen substanzieller, einfacher und zugleich präziser machen:

• Beachten Sie, dass alles kommuniziert: das Gebäude, der Mitarbeiter, die Website, die Anzeige u.v.m.
• Sorgen Sie bei allem, was existiert für Wiedererkennung.
• Erarbeiten Sie Ihre Positionierung, Ihre Mission (Daseinsberechtigung).
• Bauen Sie Ihre Marke auf.
• Verbreiten Sie relevante Informationen, die zu Ihrer Marke passt.
• Kommunizieren Sie weniger – informieren Sie mehr. Geben Sie relevantes Wissen weiter.
• Sensibilisieren Sie Mitarbeiter, dass auch Verhalten eine Form von Kommunikation ist.

Kommunikation auf den Punkt bringen – mit Begleitung: